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Weibliche Gewalt
In den Medien üben besonders brutale Gewalttaten von Mädchen und Frauen eine besondere Faszination aus, die sogar in eigenen Fernsehformaten und Serien mündet. In der Gesellschaft mischen sich dabei häufig Faszination und Neugier mit Angst und Abscheu.
Jenseits dieser medialen Darstellung, die einseitig auf Effekt- und Emotionen fokussiert, bemühen sich Fachleute im Alltag, gewalttätige Mädchen und Frauen zu unterstützen und ihnen eine (Re)integration in die Gesellschaft zu ermöglichen. Häufig geraten sie dabei jedoch an ihre Grenzen, da in Deutschland bislang fundierte Kenntnisse und Konzepte für die Anti-Gewalt-Arbeit mit Mädchen und Frauen weitgehend fehlen, geschlechterspezifische Risiko- und Schutzfaktoren nicht oder viel zu wenig berücksichtigt werden und nicht selten die Angebote für männliche Gewalttäter auf die Arbeit mit Mädchen und Frauen übertragen werden.
Klassische Anti-Gewalt-Programme haben in der Regel einen einseitig lerntheoretischen Hintergrund und setzen auf Konfrontation als Methode. Der Einfluss lebensgeschichtlicher Zusammenhänge wird dabei zu wenig beachtet. Gewalttätiges Verhalten infolge komplexer Traumatisierung, wie es für Mädchen und Frauen typisch ist, kann jedoch nicht einfach umgelernt werden und es bedarf weiterer theoretischer Grundlagen und Methoden in der pädagogischen Arbeit.
Die AGABO vermittelt in ihren Veranstaltungsangeboten:
- Wissen über die Hintergründe und Zusammenhänge weiblicher Gewalt (entwicklungspsychologische, lerntheoretische und psychotraumatologische Zusammenhänge sowie unterschiedliche Aggressionsmotive)
- Wissen über die geschlechtertypischen Besonderheiten von Gewalttäterinnen (Gewaltverhalten, Lebenswelten, Risiko- und Schutzfaktoren)
- Grundlagen der Anti-Gewalt-Arbeit mit Mädchen und Frauen (ganzheitlicher, entwicklungspsychologisch ausgerichteter, geschlechtersensibler Ansatz, konkrete Methoden für unterschiedliche Förderschwerpunkte)
In den Veranstaltungen werden langjährige praktische Erfahrungen mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen vereint.
Die Fort- und Weiterbildungen richten sich an alle, die mit (gewaltbereiten) Mädchen und Frauen arbeiten oder arbeiten wollen, insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendhilfe, von Bildungseinrichtungen, aus Beratung und Therapie sowie der Justiz.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.socialnet.de/rezensionen/21815.php